Geister am Meeresboden
Geschrieben am 2020-09-07
Für den geplanten Terra X Zweiteiler über die Nord- und Ostsee hatten wir die Möglichkeit, den WWF bei einer Ausfahrt vor der Insel Rügen zu begleiten. Die Naturschutzorganisation arbeitet seit einigen Jahren an einem Konzept, um Sporttauchern eine Möglichkeit zu bieten, abgerissene und versunkene Netze zu melden, die bei einem Tauchgang gefunden wurden. In einer App werden Verdachtspunkte gezeigt, die bei Schiffsfahrten mit einem Sidescan-Sonar entstehen. Sporttaucher können mit den Koordinaten gezielt solche Punkte anfahren und herausfinden, ob es sich tatsächlich um ein Geisternetz handelt.
Die Netze am Meeresboden stellen für die Tiere der Ostsee eine große Bedrohung dar. Fische, Krebse, Schweinswale oder tauchende Seevögel können sich darin verstricken und verhungern oder ersticken.
Bergungsarbeiten stellen durch aufgewirbeltes Sediment und die Gefahr des Verhakens für Sporttaucher eine große Gefahr dar, weshalb der WWF die Bergung von Geisternetzen nur von Berufstauchern durchführen lässt.
Da die meisten Netze aus verschiedenen Kunststoffen bestehen, eignen sie sich leider nicht für ein Recycling und müssen verbrannt werden. Dafür belästigen sie dann keine Wassertiere mehr!