Kunzrasen

Die prosaische Erweiterung zur Kunzgalerie

 

Eine Augenweide

Geschrieben am 2020-11-12

Im Ostseebad Zingst steht auch in Zeiten weltweiter Lockdowns die Arbeit am Foto nie still. Das Umweltfotofestival "horizonte" präsentiert vom August 2020 bis Februar 2021 Bilder von Naturfotografen in einer großformatigen Open-Air Ausstellung. Die Macher schreiben dazu:

"Thematisch im Mittelpunkt steht die Natur, die es zu schützen gilt. Tief empfundene Beobachtungen, stimmungsvolle Momente und die Dokumentationen sehenswerter Situationen bestimmen die Qualität. Eine Ausstellung, die inspirierend vor allem eines vermittelt: Die Freude an kreativer Fotografie."

Halloween im Plankton

Geschrieben am 2020-10-20

Halloween findet in unserer Menschenwelt nur einmal im Jahr statt. Bei den Tieren unter Wasser gibt es dagegen kein Limit! Verrückte Farben und Formen finden sich hier in jedem Augenblick!

Für ein neues Foto-Projekt über die kleinen Giganten im Meer konnte ich am Namsfjord in Norwegen zahlreiche Tauchgänge durchführen, um mit starken Lampen und speziellen Plankton-Fallen Quallen, Borstenwürmer und Garnelen anzulocken. Die spektakulären Tiere sind enorm wichtig für die Nahrungskette im Meer und stellen das Futter für eine Vielzahl an Fisch- und Vogelarten dar.

Stellt euch jetzt mal vor, die Tiere wären nicht 1-2 Zentimeter groß, sondern zwei Meter lang. Wahrscheinlich würden nur noch wenige Menschen überhaupt ins Wasser gehen und größere Räuber wie Thunfische oder Haie wären gegen diese bizarren Wesen zahme Ziegen und stünden selbst auf der Speiseliste von tentakelbewehrten und waffenstarrenden Angreifern...

Vielleicht sind die Tiere aber auch nur eine gute Inspiration für die nächste Halloween-Verkleidung...?

Geister am Meeresboden

Geschrieben am 2020-09-07

Für den geplanten Terra X Zweiteiler über die Nord- und Ostsee hatten wir die Möglichkeit, den WWF bei einer Ausfahrt vor der Insel Rügen zu begleiten. Die Naturschutzorganisation arbeitet seit einigen Jahren an einem Konzept, um Sporttauchern eine Möglichkeit zu bieten, abgerissene und versunkene Netze zu melden, die bei einem Tauchgang gefunden wurden. In einer App werden Verdachtspunkte gezeigt, die bei Schiffsfahrten mit einem Sidescan-Sonar entstehen. Sporttaucher können mit den Koordinaten gezielt solche Punkte anfahren und herausfinden, ob es sich tatsächlich um ein Geisternetz handelt.

Die Netze am Meeresboden stellen für die Tiere der Ostsee eine große Bedrohung dar. Fische, Krebse, Schweinswale oder tauchende Seevögel können sich darin verstricken und verhungern oder ersticken.

Bergungsarbeiten stellen durch aufgewirbeltes Sediment und die Gefahr des Verhakens für Sporttaucher eine große Gefahr dar, weshalb der WWF die Bergung von Geisternetzen nur von Berufstauchern durchführen lässt.

Da die meisten Netze aus verschiedenen Kunststoffen bestehen, eignen sie sich leider nicht für ein Recycling und müssen verbrannt werden. Dafür belästigen sie dann keine Wassertiere mehr!

Hoppla, ein Vortrag!

Geschrieben am 2020-09-04

Ein Vortrag live auf einer Bühne? Vor richtigem Publikum? Im Herbst 2020 fast undenkbar, aber doch passiert.

Unter strengen Hygienemaßnahmen wurde das Innsbrucker Forum für Intensivmedizin und Pflege IFIMP abgehalten. Mein Beitrag war ein einstündiger Vortrag während der Herbert-Benzer-Gedächtnis-Lecture mit dem Titel "Schleimaal, Eishai, Höhlenwurm - das unheimliche Leben der Meerestiere".

Wenn sich jemand mit Hygienemaßnahmen auskennt, dann ja Ärzte aus Intensivstationen. Von Corona-Leugnern war auch weit und breit nichts zu sehen.

Wimsen unter Tage

Geschrieben am 2020-08-22

Für eine weitere Terra X Folge "Geheimnisse auf dem Meeresgrund" haben wir mit dem Unterwasserarchäologen Dr. Florian Huber in der Wimsener Höhle auf der Schwäbischen Alb gedreht. Vor einigen Jahren wurden hier von Höhlentauchern prähistorische Knochenfragmente eines Menschen gefunden, die vermutlich bei stärkeren Überflutungen in enge Spalten gespült wurden und heute nur extrem schwer zu beproben sind.

Um die Kameraausrüstung, Stative, Mikrofone und einen empfindlichen 3D Laserscanner hinter den wassergefüllten Sump in den trockenen Bereich der Höhle zu bringen, mussten wir jeden Tag zwei oder drei Trockenröhren packen und immer wieder erneut im Wasser austarieren. Die jeweils ungefähr 40 Kilo schweren Transportröhren haben wir dann beim kurzen Tauchgang hinter uns hergezogen, bevor wir sie mit vereinten Kräften im engen Auftauchbecken über die Felsen wuchten und nachsehen konnten, ob sie denn auch wasserdicht geblieben waren...