Gestatten, Kaiser!

Der erste Hinterhalt lässt nicht lange auf sich warten. Vier gefiederte Burschen stehen auf dem Pfad und halten den Kopf schräg. Dunkle Pupillen mustern uns mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und Neugier. Ich lege mich vor den Kaiserpinguinen in den Schnee. Mein Verhalten scheint ihr Interesse zu wecken, im Hintergrund beobachte ich weitere Vögel, die sich auf unterhaltsame Weise dem Geschehen nähern: Auf dem Bauch liegend und mit den geschuppten Krallenfüßen anschiebend, gleiten die Tiere mühelos über die vereiste Oberfläche.

Nach dem Aufrichten in die Vertikale ist es mit eleganten Bewegungen allerdings vorbei. Tapsig watschelnd verlagern die Pinguine das Gewicht von einem Bein auf das andere, um den freien Fuß nach vorne zu setzen. Jeder Pinguin scheint dabei völlig mit sich selber beschäftig zu sein: Eine anmutige Karawane der zufriedenen Meditation, die beim bloßen Betrachten auch den hektischsten Zappler in ehrfürchtiges Erstaunen versetzt und ganz sicher den Blutdruck senkt.

Nur 100 Meter weiter stehen noch viel mehr von den putzigen Wacklern auf dem Eis. Und hier präsentieren sie auch ihren Nachwuchs. Zwischen den majestätischen, erwachsenen Tieren mit den orangenen Flecken am Hals stehen aufgeplatzte Sofakissen mit viel zu langen Armen (beziehungsweise Flügeln) und funkelnden Knopfaugen in einem weiß getünchten Pantomimengesicht mit schwarzer Irokesenfrisur. Die Babies der Kaiser sind mit ihrem flauschigen Pelz zwar gut geschützt vor eisiger Kälte und stürmischen Winden, sie sind aber noch nicht wasserdicht. Es ist die Aufgabe der Eltern, regelmäßig mehrere Kilometer zur Eiskante zu watscheln, um nach der Jagd auf Krill und Tintenfische die Kleinen mit hochgewürgtem Speisebrei zu versorgen.

Ich senke die Kamera, um ohne den Kasten vor Augen das fantastische Schauspiel vollständig zu erfassen.

Long live the Emperor!

The first ambush is not long in coming. Four feathered dudes are on the path holding their heads at an angle. Dark pupils survey us with a mixture of disbelief and curiosity. I lie down in the snow in front of the Emporor Penguins. My behaviour seems to awaken their interest, in the background I observe other birds approaching the spectacle in an amusing fashion: lying on their bellies pushing themselves with their scaly claw feet, they glide effortlessly across the icy surface.

After getting back to vertical the elegant movements become a thing of the past. Clumsily, the penguins waddle their weight from one leg to the other to put the one free foot forward. Every penguin seems to be completely absorbed in its own problem: a graceful caravan of contented mediation which on mere inspection moves even the hectic wriggler to become awestruck, and which certainly lowers the blood pressure.

Only 100 metres further up there are a lot more of the cute wobblers on the ice. Here, they present their new born chicks. Between the majestic, adult animals with the orange patches on their necks stand burst sofa cushions with too long arms (or rather wings) and sparkling button eyes in a whitewashed pantomime face with a black Mohawk hairstyle. The babies are well protected from the icy cold and the stormy winds by their fluffy fur, however they are not yet waterproof. It is up to the parents to regularly waddle several kilometres to the ice edge to hunt krill and squid to feed their young with regurgitated chyme.

I lower my camera to completely take in this wonderful scene without the plastic box before my eyes. Mesmerizing.