Die prosaische Erweiterung zur Kunzgalerie
Das Ziel der Dreharbeiten für Terra X war ein landschaftlich beeindruckender Fjord, dessen stilles Wasser ein spektakuläres Geheimnis verbirgt: Der Ikka-Fjord. Den Inuit war schon seit Jahrhunderten bekannt, dass dort säulenartige Strukturen existieren. Aber erst Tauchgänge zeigen die fantastische Wunderwelt: Vom Meeresboden ragen Säulen auf, die teilweise über 20 Meter hoch werden und am oberen Ende teils spitz, teils tellerartig-breit auslaufen können. Die spezielle Geologie der Umgebung sorgt dafür, dass an einigen Stellen Grundwasser mit einer bestimmten Zusammensetzung aus dem Meeresboden gedrückt wird. Beim Kontakt mit dem kalten Meerwasser bildet sich dabei ein Mineral, das auf der Erde nur äußerst selten vorkommt: Ikait (nerdige Chemie-Freaks aufgepasst: Die Formel des Minerals lautet Ca[CO3]·6H2O, es ist also ein wasserhaltiger Kalkstein. Vielleicht kein Partykracher, aber wenn mein Chemielehrer mir damals gezeigt hätte, was die Natur daraus für krasse Sachen baut, hätte ich das nie vergessen).
Diese senkrecht aufragenden Säulen bieten zahlreichen Lebewesen in der ansonsten eher schlammigen Meeresumgebung eine hervorragende Möglichkeit, mal hoch hinaus zu kommen! Planktonfresser (sogenannte Filtrierer) wie Seeanemonen und bestimmte Seegurken fangen in der leichten Strömung ihre Beute, während die Aufwuchsfresser (sogenannte Grazer) wie Seeigel, Garnele und Nacktschnecke Bakterienmatten und Algen abschaben, die auf der Oberfläche der Säulen wachsen.
Bisher wurde im Meer noch kein vergleichbarer Ort gefunden, an dem solche Ikait-Säulen wachsen!